Ende des 15. Jahrhunderts stehen die Renaissance und Florenz als eine ihrer Wiegen in voller Blüte. Auch und insbesondere durch die Entdeckung und Eroberung der Neuen Welt werden in den kulturellen Zentren der Alten Welt riesige Sammlungen angelegt. Zunächst noch ohne klar erkennbare Ordnung, werden die aus mittlerweile allen Teilen der Welt herbeigebrachten Gegenstände aus Kultur, Kunst und Wissenschaft, in den Kunst- und Schauhäusern bei Hofe zusammengetragen.

Beflügelt durch die rasante Entwicklung der Naturwissenschaften und dem stetig steigenden Wissen, rückt das immer stärker werdende Interesse an fremden Kulturen und ihren Besonderheiten zusehends ins Zentrum der Betrachtungen.

Mit Beginn des 16. Jahrhunderts also entstehen in ganz Europa sog. Kunst- und Wunderkammern, auch Kuriositäten- oder Raritätenkabinette genannt. Hier bestaunt man neben Gegenständen der Kunst natürliche und ethnographische Objekte sowie Antiquitäten, Instrumente, Waffen und sonstige Gerätschaften. Noch immer exisitiert dabei keine eindeutige Trennung zwischen Kunst, Natur und Wissenschaft, denn das Hauptaugenmerk gilt dabei dem Merkwürdigen, Rätselhaften, Schönen und Seltenen als Ausdruck der umfassenden Macht seiner Besitzer, also der kulturellen und der Bildungselite.

Natürlich gab es auch am Hofe der Familie de‘ Medici solche Wunderkammern in denen aufbewahrt wurde. Noch heute können Sie zwei teilweise erhaltene Räume der Familie de‘ Medici bewundern. Das studiolo im Palazzo Vecchiound die tribunain den Uffizien des an Naturwissenschaft, Mathematik und Alchemie interessierten Großherzogs Francesco I. de’ Medici (1541 – 1587). Eine Trennung der ausgestellten Objekte erfolgte hier nach den vier Elementen: Feuer, Wasser, Luft und Erde.

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